Buch-Empfehlungen „Fitnessratgeber“

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Fernöstliche Kampfkunst ist Fitnesstraining für Körper, Geist und Seele

Pure Ästhetik, Körperbeherrschung auf den Punkt, innere Stärke, Ausdruckskraft und Dynamik treffen beim Ausüben von Kampfkunst aufeinander. Menschen, die einen Kampfsport beherrschen und vorführen, üben eine gewisse Faszination auf ihr Publikum aus. Nicht nur, weil ihr Körper pfeilschnell zwischen akkurat abgehackten und geschmeidig fließenden Bewegungen wechselt, sondern auch aufgrund dieses bestimmten Ausdrucks im Gesicht. Sie haben eine Ausstrahlung, die verrät, dass nicht nur der Körper im Training gestählt und gehärtet wurde, sondern ebenso Geist und Seele in der Entwicklung mitgenommen wurden. So profitiert der Geist von mehr Konzentrationsfähigkeit, Fokussierung und klarer Kalkulation. Die Seele übt sich hingegen in innerer Ausgeglichenheit, Balance und Harmonie. Somit entfaltet sich das Ausüben von Kampfkunst als ganzheitliches Fitness-Konzept, fernab von reiner Muskelschau. Im Folgenden werden drei dieser Kampfkunststile näher vorgestellt.

Kung Fu

Herkunft

Der Begriff des Kung Fu wird mit „etwas durch harte, geduldige Arbeit Erreichtes“ übersetzt. Zum Erlernen dieser Kampfkunst benötigt es viel Zeit, Ausdauer, Disziplin und Mühe.

Die chinesische Kampfkunst wurde vor ca. 1.500 von Mönchen der Shaolin Klöster entwickelt.

Der Ausdruck Kung Fu wird im Chinesischen auch grundsätzlich dafür verwendet, wenn jemand in etwas durch harte Arbeit, stetiges Üben und Kraftanstrengung eine bestimmte komplexe Fertigkeit oder gar Meisterschaft errungen hat.

Technik

Grob unterscheiden sich zwei Richtungen: Nord- und Südstil. Der Nordstil ist der in der westlichen Welt weitaus bekanntere. Er beinhaltet Sprungtritte auf teilweise große Distanzen und bedient sich weit ausladender Handtechniken. Beim Südstil hingegen stehen die Handstile im Vordergrund, die sehr kompliziert sein können. Tritttechniken kommen seltener vor und wenn, dann fast nie über Hüfthöhe.

Im Laufe der Jahrhunderte haben sich unendlich viele Schulen und spezielle Richtungen innerhalb des Kung Fu entwickelt.

Philosophie

Der Daoismus spielt in der spirituellen Dimension des Kung Fu eine entscheidende Rolle. So nimmt dessen 5-Elemente-Lehre Einfluss auf die Kung Fu Systeme. In der Kampfkunst kommt dies durch die Elemente der Waffen zum Ausdruck. Es gibt Stock = Holz, Speer = Feuer, Faust = Erde, Säbel = Metall und Schwert = Wasser. Alle Elemente sind einem stetigen Wandlungsprozess unterworfen.

Außerdem üben Konfuzianismus und Buddhismus Einfluss auf das Kung Fu aus. Alle drei philosophischen Strömungen verbinden sich in der Tugendlehre: WU DE. Inhalte davon sind: Mitmenschlichkeit, Herzensgüte, Höflichkeit, Respekt, Rechtschaffenheit, Wissen, Ehrlichkeit, Mut, Tapferkeit u.v.m.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Aufgaben des Schülers darin bestehen, an sich selbst zu arbeiten und sich durch regelmäßiges Üben und Hingabe an das Kung Fu auf allen Ebenen zu vervollkommnen.

Karatedo (bekannt unter Karate)

Herkunft

Das Wort lässt sich auf die Begriffe Karate, was „leere Hand“ bedeutet und „Do“, was den „Lebensweg“ bezeichnet, herunterbrechen. Ursprünglich kommt das Karatedo aus dem 19. Jahrhundert. Okinawische = japanische Traditionen verschmolzen mit chinesischen Einflüssen und verbreiteten sich ab dem 20 Jahrhundert über die ganze Welt. Einen besonderen Hype erfuhr das Karatedo durch den Film „Karate Kid“.

Technik

Im Mittelpunkt des Trainings stehen Schlag-, Tritt-, Stoß-, Block- und Fußfegetechniken. Werden diese Grundtechniken beherrscht, kommen Hebel- und Wurfmethoden hinzu, ggf. Nervenpunkttechniken und Würgegriffe. In einigen Systemen wird auch der Umgang mit dem Stock gelehrt.

Philosophie

Die philosophischen Ursprünge des Karatedo liegen im Zen und im Daoismus.

Abgeleitet davon entstanden damit verbundene spirituelle Inhalte, die sich auch in den 20 Paragrafen des Karatedo wiederfinden. Exemplarisch sind vier dieser Regeln hier vorgestellt:

  • Karate beginnt mit Respekt und endet mit Respekt
  • Erkenne zuerst dich selbst, dann den anderen
  • Es geht einzig darum, den Geist zu befreien
  • Verbinde dein alltägliches Leben mit Karate, dann wirst du geistige Reife erlangen

Das tiefe Versenken in den Formen (vorgegebene, einstudierte Bewegungsabfolgen im Kampfsport) gepaart mit der entsprechenden Geisteshaltung wird im Karate als aktive Meditation bezeichnet.

Karatedo wird als lebenslanger Weg verstanden, der durch ständiges Trainieren und Arbeit an sich selbst zu geistiger Entwicklung, Charakterschulung und inneren Erkenntnissen führen kann. Die Werte des Karatedo sind u. a. Friedfertigkeit, Brüderlichkeit, Geradlinigkeit, Respekt, Selbstbeherrschung und Achtsamkeit.

Taekwondo

Herkunft

Das Taekwondo ist eine koreanische Kampfkunst, dessen Übersetzung direkt Hinweise auf die Technik liefert. Tae bedeutet Fußtechnik, Kwon steht für Handtechnik und Do für den Lebensweg. Abgeleitet davon kann es mit „Das Dao der Fuß- und Fausttechnik“ übersetzt werden. Die Ursprünge des Taekwondo stammen aus der Zeit der japanischen Herrschaft in Korea, die bis ca. 1945 andauerte und geht auf deren Kampfkunst des Karatedo zurück.

Technik

Wie der Name schon sagt, werden hier Fuß- und Handtechniken angewandt.

In der Kampftechnik des Taekwondo werden bewusst bekannte physikalische Gesetze genutzt, um die Durchschlagkraft des Übenden zu maximieren. So heißt es bspw., dass nicht nur der schlagende Körperteil (Fuß oder Hand) eingesetzt werden soll, sondern die ganze Masse des Körpers, um den Einschlag auf den Gegner zu verstärken.

Philosophie

Die Schulung von Geist und Körper bilden die Leitplanken dieser Kampfkunst. General Choi Hong-hi, Begründer des Taekwondo, stellte folgende grundsätzliche Ziele für jeden Übenden auf:

Höflichkeit, Integrität, Durchhaltevermögen, Geduld, Selbstdisziplin, Unbezwingbarkeit

General Choi Hong-hi entwickelte darauf aufbauend folgenden Eid, dem sich alle Taekwondo Schüler verpflichtet fühlen sollen:

  • Ich verpflichte mich, die Grundsätze des Taekwondo einzuhalten
  • Ich verpflichte mich, meinen Trainer und alle Höhergestellten zu achten
  • Ich verpflichte mich, Taekwondo nie zu missbrauchen
  • Ich verpflichte mich, mich für Freiheit und Gerechtigkeit einzusetzen
  • Ich verpflichte mich, bei der Schaffung einer friedlicheren Welt mitzuarbeiten

Fazit

Das Ausüben von und Eintauchen in die fernöstlichen Kampfkünste entwickelt den Übenden weiter. Er formt nicht nur seinen Körper, sondern trainiert auch seinen Geist, entfaltet Tugenden und inneres Gleichgewicht. Der ganzheitliche Ansatz zeigt sich sowohl in den unterschiedlichen Inhalten wie Formenlauf, Trainingseinheiten, Meditation, Charakterarbeit und spiritueller Philosophie als auch in der tiefen Hingabe und Demut der Praktizierenden. Innerhalb der verschiedenen Kampfkunstrichtungen existieren jede Menge Strömungen und Stile. Hier ist für jeden Interessierten die entsprechende Ausdrucksform dabei. Sicher lohnt es sich auch, ein wenig zu experimentieren oder diverse Kampfkunstschulen auszuprobieren. Auf jeden Fall kann die Kampfkunst zum eigenen Entwicklungsweg werden und ist bestens für die allumfassende Fitness geeignet.